Die Sharing Economy verändert den Mobilitätssektor grundlegend und beeinflusst, wie Autos besessen und genutzt werden. Besonders bei jüngeren Generationen und Stadtbewohnern ist ein deutlicher Trend vom Besitz hin zur Nutzung zu beobachten.
Wachsende Märkte und Prognosen
Gemäß einer Studie von Deloitte wird der Markt für Mobilitätsdienste im Pkw-Bereich jährlich um 5 % wachsen. Der Gesamtumsatz soll von 73 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf etwa 141 Milliarden Euro bis zum Jahr 2035 ansteigen, insbesondere in den fünf größten europäischen Märkten. In den USA wird sogar ein Anstieg von 130 auf 258 Milliarden Euro erwartet.
Autoabonnements spielen eine entscheidende Rolle in dieser Veränderung mit einem prognostizierten Marktanteil von 16 % in europäischen Kernmärkten bis 2035. Vehicle-on-Demand-Lösungen sollen jährlich um 11 % zulegen, während das Leasinggeschäft bis 2035 einen Marktanteil von 41 % erreichen soll.
Veränderung der Besitzverhältnisse
Die Prognosen deuten darauf hin, dass immer mehr Fahrzeuge nicht mehr von Privatpersonen, sondern von Autobanken und Mobilitätsdienstanbietern gehalten werden sollen. Bis 2035 könnten diese Akteure 70 % der Neuwagen im Topfünfmarkt Europas besitzen, während der Anteil der Privatkunden auf 30 % sinkt.
Herausforderungen für Automobilhersteller
Für Automobilhersteller stellt sich die Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Sie müssen über den reinen Zulieferstatus hinausgehen und in mobile Dienstleistungen und Bankgeschäfte investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Verwaltung eines Fahrzeugs über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg könnte um 50 bis 60 Prozent rentabler sein als ein einmaliger Verkauf.
Technologische Fortschritte und ihre Auswirkungen
Technologische Weiterentwicklungen sind eine treibende Kraft hinter diesem Wandel. Die Nutzung von Telematiktechnologien ermöglicht den Unternehmen der Sharing Economy eine verbesserte Risikoeinschätzung und optimierte Versicherungsprämien.
Konsumentenvorteile und Umweltaspekte
Für Konsumenten bedeutet dieser Wandel mehr Freiheit und eventuell geringere Ausgaben. Die jüngere Generation von Stadtbewohnern hinterfragt den Besitz eines eigenen Autos zunehmend. Noch lediglich 36 % der jüngeren Stadtbewohner halten ein privates Auto für essenziell.
Die Idee der Sharing Economy zielt zudem darauf ab, Ressourcen effizienter zu nutzen und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu leisten. Das gemeinsame Nutzen von Fahrzeugen reduziert Energieverbrauch und Umweltbelastung.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Neue Anforderungen in Bezug auf Vorschriften sowie Rechte und Datenschutz von Arbeitnehmern sind Herausforderungen, die Gesetzgeber adressieren müssen, um Innovationen zu fördern und die Rechte der Nutzer und Arbeitnehmer zu schützen.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Zukunft der Mobilität liegt bei flexiblen und nutzungsbasierten Modellen. Unternehmen profitieren, wenn sie frühzeitig reagieren und innovative Lösungen bereitstellen. Gleichzeitig bedeutet dies für Verbraucher neue Chancen in einem sich wandelnden Markt.